Schüler im Chefsessel
In den Chefsessel katapultiert
Wie man es innerhalb eines Tages vom Zehntklässler in den Chefsessel schafft und was sie als Unternehmerinnen an diesem Tag so alles erlebt haben, davon berichten Celina Koch (10b) und Lara Jüngst (10a) in den folgenden Texten.
Beide hatten an dem bereits seit 1988 bestehenden Projekt „Schüler im Chefsessel“ vom Verband „Die jungen Unternehmer“ teilgenommen, das ihnen die Möglichkeit bot, ein Oberbergisches Unternehmen aus der Perspektive des Chefs kennenzulernen und auch einige Führungsaufgaben für einen Tag zu übernehmen.
Für ihre mutige Teilnahme wurden unsere Realschülerinnen am 5. Juni 2019 im Rahmen einer Feierstunde in der Volksbank Oberberg eG in Wiehl geehrt.
![]() | Bericht von Lara Jüngst, Klasse 10A |
Mein Tag bei der Lang AG
Am 10.04.2019 verbrachte ich einen Tag bei dem Unternehmen Lang AG in Lindlar im Oberbergischen Kreis. Dies wurde mir ermöglicht durch die Aktion "Schüler im Chefsessel - Unternehmer für einen Tag!".
Die seit 1978 bestehende und von Paul Detlef und Gabriele Lang gegründete Lang AG gilt heute als eines der führenden Unternehmen für die Vermietung und den Verkauf visueller Präsentationstechnik. Unter die Leistungen, des Unternehmens fallen die Vermietung und/oder der Verkauf von Projektoren, LEDs und Displays; außerdem Image Processing, IT und Broadcast.
Seit 2010 entwickelt und veranstaltet die Lang AG Seminare in der sogenannten Lang Academy. Des Weiteren bildet die Lang AG unter anderem folgende Berufe aus: Veranstaltungskaufleute, Groß- und Außenhandelsleute, Fachkraft für Veranstaltungstechnik sowie Elektroniker für Geräte und Systeme und Fachkraft für Lagerlogistik.
Vertreten ist die Lang AG außerdem noch in der Schweiz, Zürich und in Großbritannien, London. In dem hier beschriebenen Oberbergischen Unternehmen sind 237 Leute beschäftigt. Den Vorstand bilden Peter Mathia sowie Tobias Lang, der Sohn des Unternehmensgründers, in der Funktion des Vorstandsvorsitzenden. Der Vorstand teilt sich sowohl die Räumlichkeiten als auch die Aufgaben. Sollte einer der beiden Vorstände krankheitsbedingt ausfallen, übernimmt der Partner dessen Aufgaben.
Der Vorstand hat viele wichtige Aufgaben zu erledigen, die dazu führen firmeninterne Abläufe zu organisieren und zu optimieren sowie wichtige Entscheidungen für die Firma zu treffen. Damit dieses gelingen kann, gehören zu den alltäglichen Aufgaben z.B. die Teilnahme an Meetings oder das Bearbeiten von E-Mails.
An meinem "Tag im Chefsessel" übernahm ich die Aufgaben von Peter Mathia.
Mein Tag bei der Lang AG begann um 8:30 Uhr. An der Rezeption angekommen, bekam ich ein Namensschild und wurde dann kurze Zeit später von zwei Mitarbeiterinnen in Empfang genommen. Sofort wurde mir das "Du" angeboten. Ich wurde zu dem Büro von Peter Mathia gebracht, meinem Arbeitsplatz für den Tag. Davor hatte ich die Gelegenheit mir einen Teil des Unternehmens anzuschauen, so dass ich bereits einige Eindrücke sammeln konnte.
Bei "meinem" Büro angekommen, wurde ich freundlich empfangen und durfte direkt auf dem "Chefsessel" Platz nehmen. Mir wurde vorgestellt, welche Aufgaben ich zu bewältigen hatte. Dann sollte ich mir zuerst einen Überblick über die E-Mails sowie den Terminkalender verschaffen, damit ich wusste, was mich alles erwartete. Meine erste Aufgabe war der Besuch eines Vertriebsmeetings um 9:00 Uhr. Bevor ich dort hinging, musste ich mich durch das firmeninterne Intranet zunächst den Mitarbeitern vorstellen. Somit wusste jeder im Unternehmen, wer ich war. Das Meeting fand bis 10:45 Uhr statt. Anschließend ging ich, nach einem kurzen Nachschauen der E-Mails, zu Nadine Paul, die für die Azubis Verantwortliche, um zu erfahren, wie die Bewerbungsgespräche des Vortages abgelaufen waren. Da bereits um 11 Uhr das zweite Meeting anstand, dauerte diese Unterredung nicht lange.
Bei dem zweiten Meeting handelte es sich um ein Technikmeeting, welches in einem anderen Gebäude stattfand. Es wurde über ein geplantes Produkt gesprochen und ich konnte eine Frage stellen.
Anschließend folgte eine Führung durch das Unternehmen, wodurch ich jede Abteilung kennen lernte und viel über die Arbeit dort erfuhr und mit ihr vertraut gemacht wurde. Eines meiner schönsten Erlebnisse des Tages war das gemeinsame Grillen, das ich gegen 12 Uhr mit vorbereiten durfte, denn hier lernte ich sehr viele Mitarbeiter kennen. Das Grillen war gegen 13:40 Uhr beendet und ich durfte wieder den Pflichten eines Chefs nachgehen. Zunächst kümmerte ich mich erneut um die E-Mails. Ebenso nahm ich Anrufe entgegen und stimmte einer Urlaubsanfrage zu. Während der Büroarbeit wurden Bilder von mir gemacht. Zudem wurde ich nach meiner Meinung zu bestimmten Themen befragt und konnte meine Meinung dazu äußern.
Nachdem die Arbeit im Büro abgeschlossen war, ging ich in die Lang Academy, in der die Vorbereitungen für den am nächsten Tag anstehenden Frühlingsputz stattfanden. Der Frühlingsputz ist eine Art Verkauf der Produkte, die weniger aktuell sind, aber trotzdem noch benutzt werden können. Nachdem Peter Mathia und ich nachgeschaut hatten, wie weit der Aufbau fortgeschritten war, ging ich erneut in "mein" Büro, allerdings nur bis 16 Uhr, da der alltägliche Rundgang kurz vor Arbeitsende anstand. Wiederum durchlief ich alle Abteilungen, wie zum Beispiel die Abteilung, in der verliehene Produkte geprüft werden, nachdem sie wieder zurückgekommen waren. Da zu dieser Zeit viele Messen stattfanden, war der Anteil an verliehenen Produkten sehr hoch. Sie mussten geprüft oder repariert werden. Wir kontrollierten, wieviel Arbeit an diesem Tag geleistet wurde.
Mein Tag endete um 16:30 Uhr. Ich wurde an den Empfang zum Ausgang gebracht und bekam ein kleines Andenken mit. Dieser Tag war eine sehr interessante und lohnenswerte Erfahrung.
Auf das Projekt "Schüler im Chefsessel" aufmerksam geworden bin ich durch meine Deutschlehrerin, die mich ansprach und mir diese Aktion vorstellte. Sofort war ich von der Idee begeistert und zu einer Teilnahme bereit. Da ich gerne auf Menschen zugehe und offen für neue Erfahrungen bin, freute ich mich auf den Tag im Chefsessel.
Die Möglichkeit, ein Unternehmen aus der Perspektive des Chefs zu betrachten, reizte mich sehr. Ich übernehme, besonders auch im schulischen Bereich, gerne die Verantwortung, wenn es um das Organisieren schulinterner Aktivitäten geht. Auch das Präsentieren vor einer größeren Menschenmenge fällt mir nicht schwer.
Diese Aktion ist definitiv eine Erfahrung wert und ich würde immer wieder daran teilnehmen.
Die vielen neuen Eindrücke von Abläufen in einem Unternehmen, aber auch von den Aufgaben und Pflichten eines Unternehmers führen unweigerlich zu der Frage, ob man sich das Unternehmersein selber wünschen bzw. zutrauen würde.
Trotz der ausschließlich positiven Erfahrungen an diesem Tag, kann ich es mir persönlich noch nicht vorstellen, als Unternehmerin oder im Vorstand einer Firma tätig zu sein. Sicherlich denken Viele, dass ein Unternehmer ein bequemes Leben in seinem Büro führt und viele Dinge zu seinem persönlichen Vorteil entscheidet. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die Aufgaben einer Unternehmerin beziehungsweise eines Unternehmers sehr vielfältig und komplex sind und die wichtigste Aufgabe darin besteht, das Unternehmen so zu führen, dass sie erfolgreich für alle Mitarbeiter ist. Somit trägt ein Unternehmer oder eine Unternehmerin eine enorme Verantwortung für seine bzw. ihre Mitarbeiter.
Obwohl ich gerne verantwortungsvolle Aufgaben in meinem persönlichen Umfeld übernehme, sehe ich mich zurzeit nicht in der Rolle der Unternehmerin. Allerdings bin ich ja noch jung und habe meine schulische Laufbahn noch nicht beendet. Daher möchte ich die Möglichkeit Unternehmerin zu werden nicht vollständig ausschließen.
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Neben dem bereits erwähnten Grillen als eines meiner schönsten Erlebnisse war es ein interessantes Gefühl für mich, dass ich selbstständig Entscheidungen treffen durfte, welche normalerweise der jeweilige Vorstand trifft. Ebenso habe ich die Entscheidungsfreiheit bei den Bewerbungen als Herausforderung empfunden sowie das Planen einer Geschäftsreise.
Insgesamt bin ich sehr dankbar für die vielen interessanten und nützlichen Erfahrungen, die ich an diesem Tag machen durfte, für die Eindrücke und das Kennenlernen netter Menschen.
Sicherlich wird dieser Tag bei der Lang AG für mich unvergesslich bleiben.
Lara Jüngst
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![]() | Bericht von Celina Koch, Klasse 10C |
Mein Tag im Chefsessel:
An meinem Projekttag "Schüler im Chefsessel", am 08.04.2019, war ich in dem Unternehmen von Marlene Weiner. Früher war sie in ihrem eigenen Familienunternehmen tätig, bevor sie sich selbstständig machte. Im Juni 2018 hat sie nun ihre eigene Firma gegründet und nennt sich seitdem die Ausbildungsexpertin. Da ihr Unternehmen erst noch in der Aufbauphase ist, hat Marlene Weiner derzeit noch keine Mitarbeiter, die sind aber für die nahe Zukunft eingeplant. Ihre Arbeit bezieht sich hauptsächlich auf Kreatives, Ausbildungs- und Personalmanagement, so möchte sie Schüler und Unternehmen bzw. Firmen zusammenbringen. Da sie schon 25 Jahre im "Verband der Unternehmer" Mitglied ist und auch schon durch langjährige ehrenamtliche Arbeit viel Erfahrung mit Themen rund um die Ausbildung gesammelt hat, besitzt Marlene Weiner durchaus einige Vorteile gegenüber anderen Unternehmern, die gerade erst noch am Anfang sind. Um Schüler und Unternehmen zusammenzubringen, hat sie sich ein besonderes Konzept ausgedacht. Sie veranstaltet mit den Schülern Workshops in den Unternehmen oder geht mit Workshops in die Schulen, um die Unternehmen zu präsentieren. Damit möchte Marlene Weiner auch den kleineren Unternehmen die Chance geben, bei den Schülern präsenter zu werden. Um alles noch anschaulicher zu gestalten, bzw. damit die Schüler einen besseren Einblick in die Unternehmen bekommen, stehen ihr häufig Azubis zur Seite. Diese können den Schülern von ihrer Arbeit erzählen und die Schüler können Fragen an die Azubis stellen. Insgesamt ist für Marlene Weiner besonders die Nachhaltigkeit wichtig. Zudem basiert bei ihr alles auf ein Geben und Nehmen.
Kurzbeschreibung des erlebten Unternehmerbildes:
Auf mich wirkte Marlene Weiner direkt sympathisch. Sie hat ein sehr freundliches Auftreten und auch als ich ankam, wurde ich sehr freundlich empfangen. Zudem ist sie mit mir sehr offen umgegangen. Marlene Weiner hat mir sehr viel über ihre Arbeit erzählt. Ich konnte dadurch sehr viele Erkenntnisse für mich selbst sammeln. Man merkt, dass sie weiß was sie will und ich bin mir sicher, sie tut alles, um ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Da noch keine Mitarbeiter in ihrem Unternehmen tätig sind, kann ich nicht beurteilen, wie sie mit ihnen umgeht. Aber ich glaube, sie würde ihre Mitarbeiter gut mit in ihre Arbeit einbinden, da sie das auch bei mir getan hat. Sie erzählte mir, dass sie sich nach dem Austritt aus dem Familienunternehmen nicht vorstellen konnte, einen anderen Job auszuführen, da sie in einer Unternehmerfamilie groß geworden ist. Deswegen wollte sie weiterhin als Unternehmerin tätig sein und gründete daraufhin ihr eigenes Unternehmen. Ich finde so etwas sehr bewundernswert.
Tagesbericht:
Mein Projekttag "Schüler im Chefsessel" begann am 08.04.2019 um 9 Uhr morgens. Meine Mutter fuhr mich nach Wiehl zu der Firma von Marlene Weiner. Da sie noch keinen Büroraum hat, waren wir bei ihr Zuhause. Sie begrüßte mich sehr freundlich und anschließend gingen wir in ihr Wohnzimmer, wo wir uns zusammen an den Esstisch setzten. Zu Beginn gab sie mir eine kleine Einführung in ihr Unternehmen. Sie erklärte mir z.B. was ein Unternehmen, beziehungsweise ihr Unternehmen, ausmacht, berichtete mir von den Tätigkeiten innerhalb ihres Unternehmens und von ihren Zielen, die sie mit ihrem Unternehmen verfolgt. Besonders interessant fand ich, als sie mir von ihren Erfahrungen aus ihrem Leben als Unternehmerin berichtete. Sie erzählte mir von ihren Erfahrungen aus ihrem Familienunternehmen, was sie früher mit ihrem Bruder zusammen leitete, bevor sie sich verselbständigte. Nachdem wir uns darüber ausgetauscht hatten und ich auch noch etwas von mir erzählen durfte, stellte mir Frau Weiner die Termine für den Tag vor. Um 9.45 Uhr hatten wir unseren ersten Termin beim Notar. Ich war etwas aufgeregt, da ich zuvor noch nie in meinem Leben bei einem Notar war. Frau Weiner erzählte mir, während wir im Warteraum saßen, dass sie Vorsitzende des Fördervereines beim Berufskolleg in Dieringhausen sei. Da die Satzungen dort geändert wurden, mussten wir zum Notar, um die Satzungen beglaubigen zu lassen. Als unser Termin dann zu Ende war, erzählte ich Frau Weiner, dass ich mir einen Notar viel spektakulärer beziehungsweise komplett anders vorgestellt hätte. Wir saßen in einem ganz normalen Raum, umgeben von vielen Gesetzestexten usw., die ein Notar für seine Arbeit braucht. Als wir um 10 Uhr dann wieder zu Hause waren, machten wir zusammen ein paar Recherchen im Internet. Sie zeigte mir eine Internetseite von einer Frau, mit der sie, wegen einer Kooperation, Kontakt hatte. Anschließend erzählte sie mir von ehemaligen Schülern, die bei diesem Projekt selbst mitgemacht hatten und heute selbst Unternehmer sind. Bis 12:15 Uhr unterhielten wir uns noch über ihre neueste Idee, die sie bald umsetzten möchte. Dabei ging es um 33 Sekunden Videos, die wie so eine Art Kurzbewerbung sein sollen. Die Firmen, die solche Fähigkeiten bei ihren Azubis oder Mitarbeitern benötigen/ wollen, können sich welche von den Personen aussuchen und dann z.B. zu einem Bewerbungsgespräch einladen. Und andersrum können das auch Firmen machen. Mit den 33 Sekunden Videos können sich die Firmen vorstellen, worauf sich dann die interessierten Personen melden können. Ich finde die Idee sehr interessant, da es so eine Art von Bewerbung noch nie gab und ich kann mir vorstellen, da heute vieles über Soziale Medien läuft, dass diese Idee sehr gut angenommen werden könnte. Auch mich fragte Frau Weiner, ob ich schon eine Vorstellung hätte, was ich später nach der Schule machen möchte. Ich erzählte ihr von meinen Plänen, woraufhin sie mir gute Tipps gab, um diese zu verwirklichen. Am Nachmittag hatten wir einen Termin beim Berufskolleg in Dieringhausen. Dafür mussten wir noch etwas Vorbereiten, was ich ganz selbstständig machen durfte. Sie gab mir ein paar Tipps, damit ich es leichter hatte, mir etwas auszudenken, bevor ich anschließend meine eigenen Ideen kreativ ausarbeiten durfte. Das hatte mir sehr viel Spaß gemacht, da ich vorher noch nie einen eigenen Workshop entwickelt und designt habe. Im Allgemeinen war der Vormittag sehr aufregend und auch etwas anstrengend für mich, da ich das Arbeiten, so wie wir das an diesem Vormittag gemacht hatten, nicht kannte. Nachdem wir dann fertig mit dem Mittagessen waren, guckte sich Frau Weiner sich noch meinen ausgearbeiteten Workshop an, überarbeitete diesen noch etwas und dann stand auch schon der Termin beim Berufskolleg in Dieringhausen an. Ich war etwas aufgeregt, da ich auch etwas vorstellen sollte. Ich bin immer sehr nervös, wenn ich mich vor einer größeren Gruppe von Personen vorstellen muss. Als wir ankamen, gingen wir zu einem Büro, wo schon ein Lehrer auf uns wartete. Wir präsentierten meinen entwickelten Workshop und besprachen anschließend noch die einzelnen Unterpunkte des Workshops. Alles drehte sich dabei um das Thema "Bewerbungen, Ausbildung/ Abitur und Unterthemen". Frau Weiner und der Lehrer tauschten sich noch über Erfahrungen von Workshops mit diesem Thema aus und dann war es auch schon Zeit zu gehen, da wir um 15:30 Uhr unseren letzten Termin für diesen Tag hatten. Ich hatte eine ganz andere Vorstellung davon, wie so eine Präsentation abläuft. Am Ende war es nicht so schlimm, wie ich es am Anfang gedacht hatte, da es nur ein Einzelgespräch war und keine Präsentation vor einer größeren Gruppe. Unser letzter Termin war bei einem Techniker, da Frau Weiner einen neuen Computer bekommen sollte. Nachdem alle Details über die einzelnen Geräte und die Fragen geklärt wurden, wurden die Verträge unterschrieben. Was ich besonders schön fand war, dass mich Frau Weiner auch einen Vertrag unterschreiben ließ, da ich ja der "Chef" für diesen Tag war. Als die schriftlichen Dinge alle geklärt waren, gingen wir raus, wo Herr Rötsel, der Techniker, noch Fotos von dem Auto von Frau Weiner machte, da er eine neue Werbeschrift für ihr Auto designen sollte. Nachdem auch das erledigt war, fuhr mich Frau Weiner nach Hause, sodass mein Tag als Chef dann um 17.00 Uhr endete.
Schönstes Erlebnis des Tages:
Mein schönstes Erlebnis des Tages war die Vorbereitung eines Workshops. Es war ein Workshop für das Berufskolleg in Gummersbach-Dieringhausen, den ich am Nachmittag vorstellen sollte. In dem Workshop sollte es rund um das Thema Ausbildung und die Vorbereitung davor gehen. Während der Vorbereitung des Workshops konnte ich meine eigenen kreativen Ideen sehr gut integrieren, da ich als Schülerin selber weiß, was uns Schüler anspricht und woran wir Spaß haben. Allerdings war das nicht immer ganz einfach, da ich mich mit dem Thema nicht jeden Tag so intensiv auseinandersetzte, wie Marlene Weiner. Sie gab mir ein paar Ideen und Informationen, die auf jeden Fall mit eingebracht werden sollten. Diese Vorschläge haben mir sehr geholfen, um einen guten Anfang zu finden. Als ich den dann hatte, fand ich den Rest gar nicht mehr so schwer. Durch die Vorschläge von ihr konnte ich mich besser in das Thema hineinversetzen. Nachdem ich dann ein paar Stunden konzentriert damit beschäftigt war, meinen Workshop vorzubereiten, war ich am Ende doch sehr glücklich, als ich ihn endlich fertig hatte. Ich war mit meiner Ausarbeitung zufrieden und konnte wieder einige Erfahrungen für mich selber sammeln.
Warum habe ich mich für dieses Projekt beworben?
Als mich meiner Klassenlehrerin fragte, ob ich an dem Projekt "Schüler im Chefsessel" Interesse hätte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine Freundin hatte mir vorher schon etwas über das Projekt berichtet, da sie selber daran teilgenommen hatte. Was sie mir erzählte, klang sehr interessant, weshalb ich meiner Klassenlehrerin sofort sagte, dass ich gerne bereit sei teilzunehmen. Daraufhin habe ich dann alle Informationen bekommen, mich beworben und war unglaublich glücklich, als ich feststellte, dass mein Wunsch tatsächlich war wurde und ich teilnehmen durfte. Ich sah das für mich als eine Chance, neue Erfahrung für mich und auch für mein Berufsleben zu sammeln. So konnte ich schon etwas in ein Leben als Unternehmer hineinschauen und gucken, ob ich mir so ein Leben überhaupt vorstellen könnte und ob ich auf Dauer damit zufrieden wäre. Meiner Meinung nach ist das schon eine sehr große Verantwortung, die man bewältigen muss. Da nur eine geringe Anzahl an Schülern an dem Projekt teilnehmen durften, fühlte ich mich auch etwas geehrt. Rückblickend kann ich sagen, dass ich sehr glücklich bin, dass ich an diesem Projekt teilnehmen durfte und es mir unglaublich viel Spaß gemacht hat.
Kann ich mir vorstellen, selber Unternehmerin zu werden?
Ich könnte mir definitiv vorstellen, Unternehmerin zu werden. Ich wäre unglaublich stolz darauf, anderen zeigen zu können, was ich alles ganz alleine aus meinen eigenen Ideen aufgebaut habe. Ich wäre Chefin und könnte mir die Dinge so legen, wie es in mein Leben passt. Es wäre für mich eine "Lebenschallenge". So könnte ich mir meine ganz eigenen Herausforderungen stellen, um meine Grenzen austesten zu können. Mit einem eigenen Unternehmen lernt man ständig dazu. Ich könnte meine Ideen in meinem Unternehmen verwirklichen und mich ständig wieder neu erfinden. Ein besonderes und schönes Gefühl wäre es für mich, mir ganz persönliche Lebensziele zu setzen und diese dann zu verwirklichen. Auch die finanzielle Unabhängigkeit wäre ein Pluspunkt für ein eigenes Unternehmen. Doch besonders schön fände ich es, Jobs und damit Zukunft für andere zu erschaffen.
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